Nanotechnologies News

21.1.2011 | Nanotechnologie

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Bild: tommyS, Pixelio.de

Nanopartikel aus Titandioxid, die für Farben, Kosmetikprodukte, Sonnencremen, Lebensmittelfarbstoffe oder Zahnpasta verwendet werden, können die Lunge schädigen. Dies belegten Forscher aus der Schweiz und Frankreich in einer Publikation in der renommierten Wissenschaftszeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences. Die Resultate zeigen, dass Titandioxid-Nanopartikel in der Lunge vergleichbar wie das in der Schweiz verbotene Asbest wirken können. Die Experimente ergaben eine entzündliche Wirkung von Titandioxid-Nanopartikel in der Lunge und dem Bauchfell. Die Publikation weist auf ein mögliches Krebsrisiko hin, besonders für Menschen, die beruflich hohen Konzentrationen dieser Nanopartikel ausgesetzt sind. Um die Aufnahme der Nanopartikel am Arbeitsplatz und im Alltag zu begrenzen, seien bessere Vorsichtsmassnahmen nötig. In der Schweiz gibt es keine spezifische Gesetzgebung zur Nanotechnologie. Nanopartikel in Produkten müssen nicht deklariert werden.

externer Link: Publikation (Abstract)
externer Link: Tages-Anzeiger
17.1.2011 | Nanotechnologie

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Bild: Aktionsplan Nanotechnologie 2015
(Ausschnitt des Titelblattes). www.bmbf.de


Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den Aktionsplan Nanotechnologie 2015 veröffentlicht. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan meint im Vorwort, dass die technologische Leistungsfähigkeit und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft massgeblich von der Nanotechnologie geprägt sein werden. Die Nanotechnologie trage entscheidend zum Fortschritt bei Gesundheit und Landwirtschaft, bei Energie- und Rohstoffeffizienz, bei Umwelt- und Klimaschutz und bei ziviler Sicherheit bei. Doch noch würden wir zu wenig über die Auswirkungen von Nanomaterialien auf Mensch und Umwelt wissen. Bedeutsam seien deshalb nebst der wirtschaftlichen Nutzung der verantwortungsvolle Umgang, die Regulierung und der öffentliche Diskurs. Im Bericht heisst es, dass eine obligatorische Kennzeichnung von Nanoprodukten als nicht zielführend erscheint. Es empfehle sich vielmehr, im Einzelfall und bezogen auf Produktklassen zu prüfen, ob eine Kennzeichnung aus Verbraucherschutzgründen sachgerecht und erforderlich sei. Eine Kennzeichnung könne zwar zu einer informierten Konsumentenentscheidung beitragen, allerdings auch als Warnhinweis missverstanden werden. In der Schweiz gilt aktuell der Aktionsplan Synthetische Nanomaterialien aus dem Jahre 2008.

externer Link: Deutschland: Aktionsplan Nanotechnologie 2015
externer Link: Deutschland: Pressemitteilung vom 12. Januar 2011
externer Link: Schweiz: Aktionsplan Synthetische Nanomaterialien 2008
6.1.2011 | Nanotechnologie

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Bild: Professor Ned Thomas, Direktor des «Institute
for Soldier Nanotechnologies», auf einer Anschauungstour;
www.heise.de


Im Jahre 2002 wurde das mit Pentagon-Geldern und Industriepartnern am Massachusetts Institute of Technology MIT ein "Institut für Soldaten-Nanotechnologien" aufgebaut. Das Forschungsprojekt will den amerikanischen Soldaten der Zukunft mit nanotechnologischen Materialien ausstatten: „Das Endziel ist es, einen Kampfanzug für das 21. Jahrhundert herzustellen, der Hightech-Kapazitäten mit leichtem Gewicht und Komfort verbindet. Man stelle sich einen schussfesten Kampfanzug vor, der nicht dicker als gewöhnliches Spandex ist, den Gesundheitszustand überwacht, Verletzungen verringert, automatisch kommuniziert und vielleicht sogar übermenschliche Fähigkeiten verleiht. Das ist eine langfristige Vision, wie Technologie Soldaten weniger gegenüber dem Feind und Umweltgefahren verwundbar werden lässt." (zitiert aus: Florian Rötzer, Nanotechnologie für das Militär, www.heise.de).

externer Link: MIT's Institute for Soldier Nanotechnologies
externer Link: Nanotechnologie für das Militär
15.12.2010 | Nanotechnologie

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Bild: Schematischer Aufbau der Blutgefässe im Gehirn von der
Pia-Arterie über Arteriolen zu Kapillaren. Armin Kübelbeck; de.wikipedia.org


Silbernanopartikel, sind sie einmal in der Blutbahn, so können sie ins Gehirn eindringen. Eine Studie chinesischer Forscher untersuchte nun die Verteilung von Silbernanopartikel im Gehirn, nachdem sie die Blut-Gehirn-Schranke überschritten haben. Dazu wurden Zellkulturen aus dem Rattenhirn so genannt mikro-skaligen und nano-skaligen Silberpartikeln ausgesetzt. Während sich die dimensionsmässig grösseren mikro-skaligen Partikel nicht in die Zellen verteilten, akkumulierten sich die Silbernanopartikel in den Gehirn-Zellen (rat brain microvessel vascular endothelial cells (BMVECs)). Folgestudien müssen nun abklären, was für biologische Effekte die Silbernanopartikel im Gehirn haben.

externer Link: Abstract der Publikation