16.5.2011 | Humangenetik

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Ausgabe von einer automatischen DNA-Sequenziermaschine
wie sie im Humangenomprojekt zum Einsatz kam.
Bild: www.sciencemuseum.org.uk

Am 26. Juni 2000 haben Wissenschaftler angekündigt, dass sie den „ersten Entwurf“ des gesamten menschlichen Genoms vervollständigt haben. Dies sei der wichtigste je dagewesene wissenschaftliche Erfolg der Menschheit. Am 15. Februar 2001 wurde die Totalsequenzierung in den beiden renommierten Zeitschriften Nature und Science publiziert. Ausgehend von der Forschung des Humangenomprojekts gibt es mittlerweile viele weitere Forschungsprojekte wie zum Beispiel das 1000-Genome-Projekt. Oder im Proteom-Projekt sollen nebst der Entzifferung der Gene auch die Gesamtheit aller Proteine in Lebewesen entschlüsselt werden. Die grosse Hoffnung all dieser Forschungsprojekte ist der Sieg über Krankheiten. Ein Artikel in der englischen Zeitung Guardian besagt nun, dass die Erfolgsbilanz des Humangenomprojekts und seiner Folgeprojekte sehr bescheiden ausfällt. Die Formel, wonach ein falsches Gen eine Krankheit bestimmt, funktioniert in den meisten Fällen nicht. Schon im Jahre 2009 hätte einer der führenden Personen im Humangenomprojekt, Francis Collins, zugeben müssen, dass die Genetiker trotz mehr als 700 wissenschaftlichen Publikationen zum sequenzierten Genom und beinahe 100 Milliarden Dollar Ausgaben nicht mehr als eine bruchstückhafte genetische Grundlage zu menschlichen Krankheiten schaffen konnten.

externer Link: Guardian
externer Link: Nature vom 15. Februar 2011
externer Link: Science vom 15. Februar 2011
externer Link: Wikipedia: Humangenomprojekt
externer Link: 1000-Genome-Projekt
externer Link: Human Proteome Organisation